Meine persönliche Erfahrung ist, dass eine bodenständige Spiritualität für einen Heilungsprozess und ein friedvolles Leben sehr hilfreich sein kann. Das ist letztlich auch einfach logisch nachvollziehbar, wenn man sich Folgendes vor Augen hält:
Im Buddhismus wird die Vergänglichkeit als wesentliches Daseinsmerkmal betont. Und alles, was auf unserer Erde existiert, ist letztlich vergänglich. Angefangen mit jedem Moment, wo die Vergänglichkeit dieses Moments direkt und einfach nachvollziehbar ist. Auch bei materiellen Dingen wie einem Auto oder Schuhen ist dies noch einfach nachvollziehbar. Aber wenn wir weiter prüfen, dann stellen wir letztlich fest, dass auch unser Körper oder sogar Edelmetalle, wie z.B. Gold, vergänglich sind. Dies stellt uns Menschen in der Konsequenz vor das Problem, dass wir an nichts in dieser Welt wirklich festhalten können. Denn es gibt uns letztlich keinen sicheren Halt. Wir wissen zumindest unterbewusst, dass alles, woran wir festhalten, vergänglich ist.
Dies gilt insbesondere auch für Unsere Beziehungen. Hier findet bewusst oder unbewusst bei vielen von uns ein Festhalten statt, z.B. am Partner, der uns Sicherheit vermitteln soll. Und für eine gewisse Zeit, in bestimmten Lebensphasen oder Situationen, kann das natürlich auch sinnvoll und unterstützend sein. Es ist ganz menschlich, jemanden an seiner Seite haben zu wollen, der einem Nähe und Vertrauen schenkt. Schauen wir allerdings tiefer und betrachten unser Leben nicht nur kurzfristig, dann wird jede Beziehung früher oder später enden. Das Ist das Einzige, was in Zukunft sicher ist. Denn das Einzige, was nicht vergeht, ist die Vergänglichkeit.
Für einen nachhaltigen, wirklichen Heilungsprozess und einen nicht nur oberflächlichen Frieden im Leben, müssen wir also tiefer schauen und nach etwas suchen, was uns wirklich Halt gibt. Dies ist leider in der Welt nicht zu finden.
Und hier ist sowohl Achtsamkeit als auch eine bodenständige Spiritualität hilfreich. Denn Achtsamkeit fokussiert immer wieder auf das Hier und Jetzt und damit den einzigen Moment, den es wirklich gibt. Das ist eine Realität. Achtsamkeit führt uns vor Augen, dass weder Vergangenheit noch Zukunft uns einen Halt geben können, ja letztlich sogar nur Gedanken in unserem Kopf sind. Das ist eine wichtige Erkenntnis.
Spiritualität bedeutet im Kern (spiritus; der Geist), dass die Materie aus dem Geist entsteht und nicht andersherum. Anders gesagt, dass wir unsere eigene Welt von innen heraus erschaffen und die Außenwelt eine Art Spiegel dieses Innenlebens ist. Ziehen wir also beispielsweise immer wieder Menschen mit bestimmten unliebsamen Eigenschaften in unser Leben, stellt sich Die Frage, was das mit uns zu tun hat? So können wir unser subjektives Erleben auf Basis einer gesunden Spiritualität näher erforschen und mit Sinn erfüllen. Sinn ist ein wesentliches Merkmal eines erfüllten Lebens. Hier sollte es nicht nur um einen selbst gehen, sondern auch um unsere Mitmenschen, andere Lebewesen und die Umwelt, gerade in Zeiten des Klimawandels. Das macht Sinn und spendet ein Gefühl der Erfüllung.
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