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Erfahrungsbericht zur Heilung einer schweren Depression inkl. Burnout-Syndrom


Patientenaufnahme und Anamnese


Ich bin männlich und 60 Jahre alt. Meine psychotherapeutische Behandlung begann im Oktober 2021. Bei der Anamnese wurde u.a. mit Hilfe eines Fragebogens, der den Schweregrad einer Depression erfasst, eine schwere depressive Episode (Diagnose F32.2) festgestellt. Laut Fragebogen wurden insgesamt 43 Punkte von maximal möglichen 63 Punkten, die für eine Depression sprechen, erfüllt. Das Krankheitsbild war vor allem von starker Antriebslosigkeit, Schuldgefühlen, tiefer Trauer und Versagensängsten geprägt. Begleitet wurde diese Symptomatik von einem Burnout-Syndrom (Zusatzdiagnose Z73.0). Eine Arbeitstätigkeit war mir seit längerer Zeit nicht mehr möglich. Auf Grund starker Erschöpfung nahm Schlaf einen Großteil meines Alltags ein. Im Sommer 2021 gab es außerdem bereits einen stressbedingten körperlichen Zusammenbruch.


Psychotherapie bei Depression und Burnout

Psychotherapeutische Behandlung

Im Kontakt mit einer Psychiaterin wurden mir ein Antidepressivum und ein Hypnotikum (Schlafmittel) verordnet sowie ein stationärer Klinikaufenthalt nahegelegt. Statt des Klinikaufenthalts entschied ich mich nach den ersten Sitzungen - neben der medikamentösen Behandlung - für eine begleitende ambulante psychotherapeutische Behandlung in der Praxis von Herrn Rahe. Das schnell entstandene Vertrauen und die fachliche Kompetenz überzeugten mich. Grundlegend für die Behandlung war eine achtsamkeitsbasierte, körperorientierte Gesprächspsychotherapie. Neben den Therapiestunden gab es zwei weitere Säulen für die Therapie, nämlich das Lesen von begleitender Literatur und achtsamkeitsbasierte Übungen für den Alltag, was mir zusätzlich half. Auf Basis dieser und weiterer Hilfestellungen wurde ein liebevoller, achtsamer Umgang mit mir selbst gefördert und ein nachhaltiger Heilungsprozess in Gang gesetzt.

Psychoanalytische Arbeit

Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Und so wurde gemeinsam mit Herrn Rahe meine Persönlichkeitsstruktur ergründet, um Erkenntnisse und einen tieferen Einblick in mich selbst zu gewinnen. Beispielsweise zeigte sich innerlich immer wieder eine „Welle der Angst“, die mich zu überfluten schien. Diese und weitere innerpsychische Phänomene wurden klar eingeordnet und ein gesunder Umgang damit erlernt. Weitere defizitäre Persönlichkeitsanteile und ungesunde Verhaltensmuster wurden definiert und die Zusammenhänge mit der depressiven Episode hergestellt. So entstand ein immer besseres Verständnis für mich selbst. Durch die psychoanalytische Arbeit wurde der Grundstein dafür gelegt, dass ich mit schwierigen Persönlichkeitsanteilen in liebevoller und achtsamer Weise umgehen konnte und so das „Schattenkind“ in mir integrieren konnte. Die „Innere-Kind“ Arbeit bildete hier einen wichtigen Baustein.


Achtsamkeitsbasierte und meditative Übungen

Parallel zur psychoanalytischen Arbeit wurden von Beginn an achtsamkeitsbasierte bzw. meditative Übungen in den Sitzungen gemeinsam mit Herrn Rahe eingeübt und reflektiert. So war es mir als Patient möglich, diese in meinem Alltag anzuwenden. Diese konsequente Übungspraxis trug einen wesentlichen Teil zu meinem Heilungsprozess bei. Im Laufe der Therapie wurden zahlreiche Übungen eingeübt, die alle letztlich meine Selbstheilungskräfte stärkten. Die Übungen zielten z.B. auf die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, die Stärkung des Selbstmitgefühls oder eine bessere Körperwahrnehmung ab. Es entstand Gelassenheit und Ruhe.

Guter, zügiger Verlauf des Heilungsprozesses

Da ich mich gut und vertrauensvoll auf die Therapie einlassen konnte und Herr Rahe mir einen klaren Weg heraus aus meiner Krankheit aufzeigte, konnte das Thema „stationärer Klinikaufenthalt“ schnell ad acta gelegt werden. Bereits im Dezember 2021 erfolgte meine Wiedereingliederung am Arbeitsplatz erfolgreich. Bis Januar 2022 konnte eine Reduzierung der Symptomatik um gut 40% erreicht und zu diesem Zeitpunkt nur noch eine mittelgradige depressive Episode festgestellt werden (Punktewert im Fragebogen: 25). Zu diesem Zeitpunkt war die Arbeitsfähigkeit bereits wieder soweit hergestellt, dass ich in Vollzeit arbeitstätig war und diese mir wieder mehr und mehr Freude bereitete. Außerdem konnten im Januar nach und nach sowohl das Antidepressivum als auch das Hypnotikum in Absprache mit der Hausärztin abgesetzt werden.

Weitere drei Monate später, im April 2022, wurde nach insgesamt 28 Therapiesitzungen kein Krankheitswert mehr festgestellt (Punktewert im Fragebogen: 12). Laut der internationalen Klassifikation für psychische Krankheiten lag also keine depressive Episode und auch kein Burnout-Syndrom mehr vor. Die Behandlung wurde damit erfolgreich abgeschlossen. Da es sich um eine nachhaltige Therapie handelte, wurde ich außerdem dazu befähigt, in Zukunft depressive Phasen präventiv zu vermeiden und damit weitere Krankheitsphasen zu umgehen. Ich bin sehr dankbar für diese Hilfe und blicke meiner Zukunft wieder positiv entgegen.


Anmerkung des Therapeuten: Die Sitzungsanzahl bei einer leichten oder mittelgradigen depressiven Episode umfasst in der Regel weniger, ca. 10 - 20 Sitzungen.

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